Hann. Münden. Normalerweise stellen sie Werke anderer Künstler aus, nun sind sie selbst wieder einmal an der Reihe: Das Galeristen-Paar Nina Geling-Bouchon und Ekkahart Bouchon zeigen in ihrer Galerie Dreiklang eigene Arbeiten.
Obwohl die beiden Mündener Künstler ja vielen Kunstinteressieren bereits bekannt sind, gibt es an ihren Werken doch manch Überraschendes und Spannendes zu entdecken. Zum Beispiel, wie die beiden Künstler mit dem für sie völlig neuen Material Emaille experimentierten.
Inspiration in Russland
In Rostov, einem Künstlerdomizil unweit von Moskau, hatten sie sich dafür bei Emaillekünstler Michael Selitschev Anregungen geholt. Was dort entstand, ist nun neben 100 Kunstwerken – darunter Aquarelle, Reliefs und Holzskulpturen – in der Ausstellung „Farbe Freude“ zu sehen.
Viel Applaus für Pianistin
Und auch zur Vernissage am Samstagabend wurde Überraschendes geboten. Zuerst interpretierte die Pianistin Ekaterine Chvedelidze Frédéric Chopins Nocturne in b-moll und die in cis-moll. Dann ließ sie ihre Hände für Alexander Skrjabins Nocturne fis-moll und Sonate fis-moll über die Tasten des Galerie-Flügels fliegen. Ekkahart Bouchon war beeindruckt von der jungen Pianistin von der Detmolder Musikhochschule und sprach, wie der große Beifall zeigte, mit seiner Bewunderung auch den Konzertgästen aus der Seele.
Ein Teufelsbratschist
Was aber dann folgte, die Elegie für Viola und Klavier von Henri Vieuxtemps und Bélá Bartóks Konzert für Viola und Orchester, war ein echter musikalischer Hochgenuss. Professor Hartmut Lindemann hatte aus Bartóks Komposition, die nur fragmentarisch und in verschiedenen Versionen vorliegt, das herausgefiltert, was sich auf Bratsche und Klavier zusammen spielen lässt. Was dabei heraus kam, hörten nun zum ersten Mal die Vernissagegäste in der Mündener Galerie Dreiklang. Ekkahart Bouchons Anerkennung für den Solisten hätte größer wohl nicht ausfallen können: „Ein Teufelsbratschist“. (zim)
Die Ausstellung „Farbe Freude“ in der Galerie Dreiklang ist noch bis zum 20. Dezember und dann vom 12. bis 21. Januar 2009 täglich von 11 bis 20 Uhr zu sehen (Hannoversche Straße 2).
Mündener Allgemeiner- 4.11.09
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