Galerie Dreikang
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Himmlischer Dreiklang
Ausstellung mit Kalligraphien von Hermann Kilian - Violinkonzert zur Vernissage

Von Katja Rudolph
Himmlischer DreiklangSchrift-Bilder: Zur Eröffnung der Ausstellung mit Kalligraphien von Hermann Kilians waren dessen Tochter Monika und Witwe Lidwina Kilian in der Galerie Dreiklang gekommen. "Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt", heißt es auf dem Bild, das sie zeigen




Geigerin Mariko Matsumoto und Yasuko Nunomura (Klavier) spielten zur Vernissage. Fotos: Rudolph-

Hann. Münden. Musik drückt aus, was man nicht sagen kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen. Dieses Zitat von Horaz, das der Designer und Kalligraph Hermann Kilian (1929-2004) zu einem Schrift-Bild umgesetzt hat, war wie geschaffen für die Vernissage in der Galerie Dreiklang am Wochenende. Oder war es die Vernissage, die sich ganz nach dem Bild richtete?
Oder war es die Vernissage, die sich ganz nach dem Bild richtete? Zur Eröffnung der Ausstellung mit Kilians Kalligraphien hatten Dr. Nina Gehling-Bouchon und Ekkahart Bouchon zwei Japanerinnen von der Hochschule für Musik in Hannover in ihre Galerie eingeladen.
Virtuos und verspielt
Und so wie Hermann Kilian den Spruch mit seiner Schreibkunst illustrierte, untermalte Mariko Matsumoto das Horaz-Zitat an der Violine, begleitet von Pianistin Yasuko Nunomura. Nach einer Solo-Sonate von Bach entfaltete die junge Musikerin ihr Können erst voll bei den folgenden romantischen Werken. Mit viel Ausdruck und dynamisch fein differenziert interpretierte sie Johannes Brahms' Sonate in g-moll, um dann ihre Virtuosität bis in die höchsten Lagen bei Camille Saint-Saëns' Introduction und Rondo Capriccios unter Beweis zu stellen. Auch in Henryk Wieniawskis Fantasie aus der Oper "Faust" lieferte sie fein und messerscharf die Stakkato-Töne ab und brachte den verspielten Charakter der Komposition voll zur Geltung.
Angetan von diesem "himmlischen Dreiklang von Musik und bildener Kunst und Begegnung" war auch Tochter Monika des Frankfurter Schriftgrafikers Hermann Kilian, die zusammen mit ihrer Mutter Lidwina zur Vernissage nach Hann. Münden gekommen war. Es ist die erste Ausstellung mit Kalligraphien des 2004 verstorbenen Künstlers, dessen Werk zuletzt im Klingspor-Museum in Offenbach zu sehen war. "Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Arbeiten nicht nur archiviert werden, sondern man sie anderen zeigen kann, die Freude daran haben", sagte Lidwina Kilian zwischen den 21 Bildern, die aus seiner letzten Schaffensphase ab dem Jahr 2000 stammen.
Und Vergnügen macht es in der Tat, die Kalligraphien zu betrachten. Verbinden sie doch Aphorismen - Kilian illustriert Zitate von Philosophen, Schriftstellern und Theologen - mit einem ansprechenden Äußeren, das die Schrift zur Kunst erhebt. Texte, die ihm etwas bedeutet haben, durch die Schrift zu deuten, sie Anliegen ihres Mannes gewesen, erzählt Lidwina Kilian: "Einfach nur schön schreiben, das war ihm nicht genug."
Und so ist Aespos Gleichnis vom Mond, der ein Kleid haben möchte, mit dem ab- und zunehmendem Himmelskörper, einem Voll- und einem Neumond gespickt. Mal filigran, und geschwungen, mal nüchtern und schmal kommen die Buchstaben daher. Auch wulstig und schnörkelige Exemplare gibt es. Das wird das Lesen zum Erlebnis.
Bis 24 November, täglich 11 bis 20 Uhr, in der Galerie Dreiklang, Hannoversche Straße 2. Tel: 05541/95 56 36.

HNA - 14.11.07


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